Dr. Johannes Čapek

DANKE

Gestern, am 1.April 2020, dem ersten Tag der Alterspension, habe ich von meiner langjährigen Assistentin, der lieben Gabi Klameth ein Buch geschenkt bekommen.

Da haben sich hunderte – jetzt muss ich schon sagen- ehemalige Patienten liebe- und humorvoll verabschiedet.

da sind sogar die Fische baff..

Was soll ich dazu sagen?

Da hat sich unsere liebe Gabi offensichtlich den Mund zerfranst um alle zu motivieren, etwas zu sagen, zu zeichnen, Kollagen zu machen, Gedichte zu verfassen, Bücher dazu zu legen, kurze graphic novels  teilweise in Griechisch. Hab ich was vergessen?

Und dann in einem handgemachten „Kassettenbuch“ zu sammeln.

so schönes Englisch

Und wenn ich nun jedes Blatt lese, dann tauchen aus der Vergangenheit Bilder und Situationen auf, an denen ich wieder erkenne, was damals in jeder dieser Beziehungen geschehen ist. Und es fühlt sich an, wie es sich schon einmal angefühlt hat.

Auf manchen Blättern war ich- sorry to say so- den Tränen nahe.

Dann wenn plötzlich das Gefühl des Autors und meines einhellig wurde. Wenn ich genau empfunden habe, was die Schreibende (oder auch der Schreibende) im Momente des Verfassens empfunden hat. So etwas kannte ich bisher nicht. Wenn etwas jahrelang zurück lag und dieser Moment auf einmal mit der ganzen damaligen Lebendigkeit wieder da war.

In einer Fortbildung habe ich einmal gelernt, dass in der Arzt-Patientenbeziehung nur 20% der Vermittlung von Fakten dienen. 80% sind nicht ausgesprochene Inhalte, Gesten der Nähe und der Zuneigung. In meinem Fall fehlt wahrscheinlich auch ein bisserl ein Prozentsatz des auf-kleine-Zettel-Zeichnens.

Mich hat dieses Geschenk wirklich bereichert und ich danke Ihnen von ganzem Herzen.

Wenn das alles wahr wäre, was Sie über mich als Hausarzt geschrieben haben, dann würde ich in Zukunft auch zu mir gehen und mich von mir behandeln lassen.

es ist unglaublich

Auch für alle anderen Verabschiedungen, die den Weg nicht in dieses unfassbare Unikat gefunden haben, möchte ich mich hier bedanken.

Bitte bleiben Sie gesund und schenken meiner Nachfolgerin Frau Dr.Elisabeth Hochleutner  http://www.hochdoc18.at genau so viel Vertrauen wie mir.

Herzlich Ihr

Johannes Čapek

Liebe Patientinnen und Patienten,

Eigentlich wollte ich mich persönlich verabschieden – zumindest die Möglichkeit dazu herstellen. Mit einem Glas und einmal Händeschütteln.
Das wird’s jetzt wohl nicht werden. Wer hätte sich noch vor wenigen Wochen vorstellen können, dass mit einem simplen Ausdruck der Höflichkeit, Gefahr für die Allgemeinheit erzeugt würde, dass wir gezwungen sein würden, auf direkte soziale Kontakte zu verzichten.
Sehr seltsam!
Daher möchte ich mich bei Ihnen hier bedanken. Dafür, dass Sie mir Ihr Vertrauen geschenkt haben. Zum Teil seit Jahrzehnten.
Wenn ich jetzt behaupte, es wäre immer ganz locker und lässig gewesen, dann stimmt das nicht. Es war auch zeitweise anstrengend und – ein modernes Wort – herausfordernd.  Aber eines kann ich mit voller Überzeugung sagen:
             es war nie langweilig. Wirklich nicht.
Jetzt zum Schluss erst recht nicht. Im Gegenteil. Ich musste mich auf einmal darauf einstellen, telefonisch zu diagnostizieren und zu behandeln. Jeder Hausbesuch könnte ja eine Infektionskette in Gang setzen, an deren Ende vielleicht ein schwerkranker Beatmungsfall liegen würde. Und wer kann für ein freies Intensivbett garantieren in dieser Zeit? Daher Diagnose und Therapie per Telefon. Das war und ist für den Erkrankten und für mich nicht angenehm.
 
Wenn ich an die letzten 38 Jahre in der Praxis denke, dann bleibt vor allem über, dass es immer spannend war. Naja, das Ausfüllen eines Kurantrages war vielleicht nicht wirklich schlafraubend und manche Arztbriefe würde ich auch nicht unter „Thriller“ einreihen.
Nichtsdestotrotz sind das auch Puzzlestücke zu Einzelschicksalen. Manchmal durfte ich helfend in diese Schicksale eingreifen und manchmal war das Ergebnis auch nicht so schlecht. Das freut mich. Wenn es nicht optimal gelaufen ist, entschuldige ich mich.
Bitte halten Sie meiner Nachfolgerin Frau Dr. Elisabeth Hochleutner, die am 1. April 2020 die Ordination übernehmen wird, die Treue. Sie können Einzelheiten auf ihrer Homepage
                            http://www.hochdoc18.at
nachlesen.
Herzliche Grüße und die besten Wünsche für Ihr Leben und das Ihrer Familien
Dr. Johannes Čapek
Tel: 479 31 77
ordination@hochdoc18.at
www.hochdoc18.at
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Wir wünschen Ihnen alles Gute!